„Nächstes Semester…“ bla bla bla – Organisation im Studium

„Nächstes Semester mach‘ ich alles anders!“ Diesen Satz oder ähnliche Aussagen hat wohl jeder Student schon einmal von sich gegeben. Jedes Semester das gleiche. Man besucht Vorlesungen und Seminare, anfangs wird „eh nur Organisatorisches“ gemacht. In der Mitte des Semesters denkt man, „ach, damit fang ich nächste Woche an“. Und dann ist es wieder einmal soweit. Eine Woche vor den Klausuren denkt man sich: „Mensch, das ist aber jetzt schnell vorbeigegangen…“ Lernpläne werden erstellt, Zusammenfassungen geschrieben, man läuft total gestresst durchs Leben und entweder man lernt oder man drückt sich vor dem Lernen und ist durch das schlechte Gewissen trotzdem gestresst.
Dann. Tag der Klausur. Bloß nicht anhören, was die anderen inhaltlich besprechen. Die stellen Fragen zu Dingen, die du noch nie zuvor gehört hast. Klausur vorbei und das Leben geht wieder weiter. Dann. Stehen noch Hausarbeiten an. Tausende Dokumente auf dem Laptop, Dokumente ausdrucken, versenden. Endlich Semesterende. Nächstes Semester – alles anders.
Damit das auch klappt und ihr ein wenig Ordnung im so chaotischen Studentenleben schaffen könnt, gebe ich euch ein paar Tipps und Tricks, die sich eher auf das Lernen beziehen.

1. Fristen festhalten -> Kalender?
Zu Beginn jedes Semesters, wenn in den ersten Wochen Organisatorisches besprochen wird, trage ich mir Klausurtermine, Abgabefristen oder Referate in eine Liste in meinem Kalender ein. So kann ich sie zeitlich ordnen und schon mal planen, wann ich was angehe.

2. Praktischer Block
Ich würde immer empfehlen Vorlesungen und Seminare handschriftlich festzuhalten. Die Informationsverarbeitung erfolgt hier viel besser, als wenn ihr mit dem Laptop mitschreibt. Außerdem lernt ihr dann später bei der Übetragung und Zusammenfassung nochmal inhaltlich mehr. Ich selbst kaufe mir jedes Semester einen Block, der sich durch verschiedene Register einteilen lässt. Meistens komme ich mit fünf Aufteilungen hin, und habe immer alle Unterlagen zu jedem Fach dabei. Ausgeteilte Blätter lege ich in die Unterteilungen mit Büroklammer dazu.

3. Ordner auf dem Laptop
Um den Überblick nicht zu verlieren, habe ich auf meinem Laptop einen Ordner „Uni“ erstellt, auf dem ich alle meine Sachen speichere. Dieser ist dann nochmal in Semester und Fächer unterteilt, sodass ich jederzeit geregelt auf Inhalte zugreifen kann. Ich würde auch empfehlen Dokumente nicht einfach „Dokument“, „DokumentNeu“ oder ähnliches zu nennen, sondern immer gleich Inhaltlich beschreiben was es ist plus den Nachnamen zu beschriften. So kann euer Dozent ohne das Dokument zu öffnen schon feststellen, dass es dein Dokument ist. Dafür ist er euch bestimmt bei 20 anderen Dokumenten dankbar 😉

Orga Laptop

4. Lernplan erstellen
Meistens ist so, dass die Vorlesungen thematisch in ihre Sitzungen unterteilt ist. Das bedeutet, pro Sitzung ein Thema. Ich erstelle mir dann Wochen vor der Klausur einen Lernplan, wann ich welches Thema zusammenfasse und lernen werde. Realistisch wären hierbei 2 Zusammenfassungen pro Tag und zum Lernen des Themas 2 Tage.

5. Zusammenfassungen schreiben
Wenn ich meine Zusammenfassungen digital schreibe, kopiere ich meistens die vom Dozenten hochgeladenen Folien in ein Word-Dokument, ergänze meine Mitschriebe und erstelle ein etwa 2-3-seitiges Dokument, welches genau ein Thema behandelt. Hier arbeite ich inhaltlich alles nochmal auf und versuche es hier zu verstehen und kompakt und sinnhaft zusammenzufassen. Das Dokument kann dann ausgedruckt werden. Am Ende habe ich etwa 12-14 Themen, welche ich dann lernen kann.

6. Lernen
Jeder hat ja sein eigenes Lernsystem. Ich achte eigentlich darauf, dass ich schon beim Zusammenfassen inhaltlich verstehe, was da gerade vor sich geht. Modelle versuche ich nachzuvollziehen, komplexe Wörter werden nachgeschlagen und alle Unklarheiten werden aus der Welt geschaffen, damit ich in Ruhe lernen kann. Beim lernen selbst brauche ich immer viel Ruhe. Ich achte darauf, dass mein Zimmer aufgeräumt ist, damit das Chaos nicht auf meinen Kopf übergreift. Bei mir habe ich das Dokument, etwas zu Trinken und das Handy im Flugmodus, um Störungen zu vermeiden. Ich lerne meistens auf dem Bett und gehe das Dokument Schritt für Schritt durch und versuche es auswendig wiederzugeben. Komme ich nicht weiter, fange ich von vorne an. Pausen setze ich mir je nach Gefühl. Ich gebe es zu, in der Lernzeit wird viel gegessen und viel Mittagsschlaf gemacht, dafür brauche ich noch eine Strategie…
Manchmal verwende ich statt der Dokumente Karteikarten, aber das kommt dann auf das Fach an sozusagen. Karteikarten eignen sich besonders bei Kursen, bei denen viele neue Begrifflichkeiten vorkommen.
Ihr müsst auf jeden Fall selbst austesten, wieviel Zeit zum Lernen ihr für ein Thema braucht. Ich plane immer so zwei Tage ein, es seidenn ich habe es aufgeschoben, dann muss schon mal ein Tag pro Thema reichen. Beim Lernen gilt: Mach es wie du es kannst. Hier bringt es garnichts, sich mit anderen zu vergleichen und zu denken: „Oh nein…, die anderen lernen ja viel mehr/schneller/etc.“ Bitte merkt euch: Jeder lernt, denkt und verarbeitet Informationen anders.

7. Hausarbeiten
Habt ihr schon ein Thema gefunden, dann sucht Literatur dazu. Wenn ich eins im Studium gelernt habe, dann ist es eins: Belegt eure Aussagen immer anhang guter Literatur. Habe ich dann zwei, drei gute Quellen gefunden und mich etwas eingelesen, erstelle ich meistens mein Literaturverzeichnis. Dies dient mir sozusagen als Strukturplan und ich kann sofort festhalten, was ich alles in die Arbeit mit einbringen möchte.

8. Referate
Ich gebe es zu, Referate sind nicht meine Lieblingsbeschäftigung. Vor Publikum zu stehen und auch noch so zu sprechen, dass es sich anhört, als würde ich verstehen was ich von mir gebe, ist schon schwierig für mich. Da setze ich mich lieber schriftlich mit auseinander, ohne von anderen beäugt und angeschaut zu werden. Naja, Tipps kann ich euch trotzdem geben:
Setzt euch mich dem Thema auseinander, gestaltet Folien auf denen inhaltlich wichtiges steht, ihr aber auch wichtiges mündlich ergänzen könnt. Bei den Folien gilt: Weniger ist mehr. Voll getextete Folien möchte keiner lesen. Vor dem Referat gilt dann noch: Üben Üben Üben. Ich drucke mir immer ein Word-Dokument aus, auf dem in Stichworten nur steht was ich sage. Haltet euch immer an den Rahmen, der euch im Seminar vorgegeben wird, also zeitmäßig vor allem.

Letztendlich habe ich euch gezeigt wie ich es mache. Jeder muss dennoch seinen eigenen Weg finden. Ich komme gut damit klar. Und wenn das alles dann doch mal daneben geht, muss man sich auch mal sagen können: Vier gewinnt 😀 Nein, Spaß beiseite. Sollte es mal wirklich schief gehen, macht euch nichts draus! Man kann es aufs Neue versuchen und sollte sich nicht gleich verurteilen.

Ich wünsche euch viel Erfolg im Studium!

 

2 Antworten auf „„Nächstes Semester…“ bla bla bla – Organisation im Studium

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